Fantasie und Farbe in fein abgestimmten Begegnungen

Ein Feuerwerk an Inspiration, Farben und Mustern. Willkommen in Hanna Wernings Studio & Atelier!

In Hanna Wernings Atelier und Studio in der Malmgårdsvägen auf Södermalm in Stockholm einzutreten, ist ein Feuerwerk an Inspiration. Ein Aquarium voller Formen, Farben und Muster. Noch bevor wir uns vorstellen konnten, wurden wir in eine eifrige Diskussion über das Buch Jemand verwickelt, das genau von jemandem handelt, der Spuren von geheimen Hinweisen in einem Haus hinterlässt, wo wir am Ende auf eine Katze treffen. Wir sprechen über die Faszination zwischen Fantasie und spannenden Begegnungen.

– Ich bin in einem gewöhnlichen Reihenhausgebiet aufgewachsen. Damals musste man wohl mehr nach Eindrücken suchen," erklärt Hanna und fährt fort:

– Es begann mit den Farbspielen in Comics und lustigen Titeln in Mamas Schubladen. Ich glaube, damals sah man mehr Magie in den Dingen. Ich hatte nie wirklich unerreichbare Träume, sondern war fasziniert davon, die Magie im Alltäglichen zu sehen. Ich habe den Drang, neue Orte auszuprobieren und finde es spannend, Dinge auf neue Weise zu sehen.

Im Herzen des 15 Quadratmeter großen Raumes hat sie ihren selbstgemachten Arbeitstisch, zusammengesetzt aus Flohmarktfunden und einem alten Radio. Sie erklärt, dass der Tisch auf die gleiche Weise wie ihre Muster erschaffen wurde.

– Ich mache Collagen, das ist meine Arbeitsweise. Von Anfang an steht nicht fest, wie das Muster aussehen soll. Ich mache hier eine Blume und dort eine, es ist wie Puzzeln," erklärt sie und zieht den Stift über das iPad, um es zu zeigen.

"Als ich klein war, schaute ich mir das Moos genau an, ich mochte diese Nahansicht, und das tue ich immer noch."

Hanna wundert und begeistert sich für physische Orte, für die Natur als Quelle und wird beeinflusst von der Art und Weise, wie Blumen über die Zeit dargestellt wurden. Daraus entstehen zusammen mit spannenden Begegnungen und einer großen Portion Erfindungsreichtum ihre Muster. Wenn sie die Tapete benennt, bekommt man einen kleinen Einblick, wie ihre Gedanken gewesen sein könnten.

– Die Namen der Muster bestehen aus zwei Wörtern, die irgendwie auf das Motiv verweisen, auch wenn sie frei sein können. Die Idee ist, dass es Namen sind, die es noch nicht gibt. Ich denke, in gewisser Weise reichen die Namen als "Erklärung" oder eher als Einstieg, um die Motive weiter zu betrachten, sich ein eigenes Bild oder einen eigenen Gedanken dazu zu machen.

Sie erklärt, dass sie von Pflanzenwelt inspiriert wird, davon, wie Dinge wachsen und sich verändern.

– Das kann auch eine Bewegung sein, der Wind, der weht, oder Tiere, die springen oder schleichen. Ich mag Motive, zu denen man zurückkehren und bei denen man bei jedem Betrachten neue Details entdecken kann. Ich mag Kontraste und Gegensätze, groß und klein zugleich, die wahre Skala ist mir nicht wichtig. Ich bin fasziniert von dem, was die Natur erschafft und dem, was der Mensch in der Natur erschafft. Als Kind hatte ich den Traum, Geschichten zu schreiben, aber stattdessen zeichne ich sie.

Auf dem Arbeitstisch liegen Bücher wie die Flora in Farbe, Aquarienfische in Farbe, Käfigvögel in Farbe, und auf fast jeder Seite befindet sich ein Aufkleber, der anzeigt, dass die Seite etwas Interessantes zeigt. Die neue Kollektion für Boråstapeter ist gerade angekommen, brandneu, und gemeinsam öffnen wir die ersten Rollen.

– Ich bin sehr angetan und demütig gegenüber dem gesamten Produktionsprozess des Tapetendrucks. Eine Herausforderung diesmal war, dass die Drucktechnik anders war als zuvor, Digitaldruck statt Klebedruck. Das ermöglichte es mir, mit mehr Farben pro Muster zu arbeiten als zuvor, ich konnte auf eine neue Art und Weise darüber nachdenken, Struktur zu schaffen," sagt sie und lächelt über das Ergebnis.